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Pflicht erfüllt

Nach einer Parkplatz-Odysee in Rapperswil aufgrund National League Match sowie Jubiläumsvorstellung des Zirkus Knie, an welcher wohl auch die Schiedsrichter zu beissen hatten – sie kamen zu spät zum Spiel – begann das Game mit ca. 10 Minuten Verspätung auf dem Aussenfeld. Das Spiel begann harzig und man merkte, dass die Brandis Ladies sich nicht mehr gewohnt sind, auf langsamem und anstrengendem Eis zu spielen. In der 5. Minuten mussten sich die Emmentalerinnen zum ersten Mal in Unterzahl üben. Moser musste für einen hohen Stock in die Kühlbox. Die Rosenstädterinnen brachten aber nichts zählbares zu Stande und so verstrichen die Strafminuten ohne Gegentreffer. Beide Teams hatten im ersten Drittel ihre Chancen, doch hielten auf beiden Seiten die sehr stark spielenden Torhüterinnen ihre Teams im Spiel. Brandis passte sich wie schon im ersten Aufeinandertreffen der Teams dem Tempo des Gegners an und so endete die ersten 20 Minuten ohne Gegentreffer. Trainer Leuenberger machte seinem Unmut über das Drittel in der Pause Luft und sagte klar, dass sich jede verbessern muss; eine solche weite Reise für das doch sehr bescheidene Drittel sei doch nicht zufriedenstellend.

Im Mitteldrittel wurde dann auch etwas mehr gelaufen und fürs Team gearbeitet. Das Score eröffnete Novakova auf Pass von Zürcher in der 27. Minute. Keine zwei Minuten später durfte Habegger für eine Behinderung eine Verschnaufpause auf der Strafbank absitzen. Dies kümmerte Novakova nur wenig und sie zeigte auf eindrückliche Weise, welch feinen Hände sie hat – der Puck flatterte hinter Blaser zum 2:0 für Brandis im Tor. Gleichzeitig wechselte Leuenberger wie immer seine Torhüterinnen; Fasel löste die sehr gut spielende Bürki ab. Das Mitteldrittel wurde nun zu einem Novakova-Drittel. In der 36. Minute wurde sie von Zürcher und Habegger wunderbar zum 3:0 bedient und kurz darauf in der 38. Minute verwertete sie auf Pass von Hofmann A. und Zürcher zum 4:0 für die Gäste. Kurz vor Drittelsende verwertete dann auch noch Hofmann A. auf Pass von Hofmann M. nach ihrer 4-wöchiger Verletzungsabwesenheit. Die Emmentalerinnen gingen mit einem beruhigenden 5:0 in die zweite Drittelspause.

Im letzten Drittel sahen die Zuschauer dann leider wieder das Brandis von den ersten 20 Minuten. Sie passten sich erneut dem Gegner an; im Kopf wussten sie, dass der 5:0 Vorsprung reichen wird für die 3 Punkte und vergassen bisweilen, dass das Spiel erst bei der Sirene zu Ende ist. Einzig zählbare Aktion war erneut ein Tor von Novakova zum 6:0 für die Gäste. Sie liessen jedoch den Gegner besser ins Spiel kommen und so verwertete Hirsig bei einem Konter verdient zu ihrem Ehrentreffer.

Fazit zum Spiel: Gute Torhüterinnen auf beiden Seiten, bescheidene Leistung der Feldspieler auf beiden Seiten, Pflicht erfüllt für die 3 wichtigen Punkte.

Rapperswil-Jona Lakers - Brandis Juniors (0:0;0:5;1:1)
SR: Leimbruger, Jung
Lido Aussenfeld, Rapperswil, 54 Zuschauer
Tore: (27.) Novakova (Zürcher) 0:1; (30.) Novakova 0:2; (36.) Novakova (Zürcher, Habegger) 0:3; (38.) Novakova (Hofmann A., Zürcher) 0:4; (40.) Hofmann A. (Hofmann M.) 0:5; (50.) Novakova (Habegger, Zürcher) 0:6; (59.) Hirsig (Embacher) 1:6
Strafen: Rapperswil 1x2 Minuten: Brandis 4x2 Minuten;
Rapperswil-Jona Lakers: Blaser; Mächler, Rieder; Maggio, Capelli; Hirsig, Wüthrich, Matzinger; Embacher, Scheidegger, Bleesz; Alder
Brandis Juniors: Bürki (30. Fasel): Nummi, Forster; Hofmann A., Hehlen; Habegger, Zürcher, Novakova; Hofmann M., Hirsiger, Moser
Bemerkungen: Brandis Ladies ohne Aebi (überzählig), Melicherikova (verletzt), Dähler, Schär R. (beide krank), Gerber (Arbeit), Messerli, Stucki, Schär C., Wyss, Dore (alle Nachwuchs), Maurer (Ausland)

Meister gegen Aufsteiger

Nach der knappen Niederlage gegen den letztjährigen Finalgegner Bassersdorf lag der Hauptfokus der Brandis Ladies bei ihrer zweiten Meisterschaftspartie auf der Kommunikation auf dem Eis. Mit dem Aufsteiger Rapperswil-Jona Lakers besuchte sie ein ihnen unbekannter Gegner im Emmental. Teams wie diese sind bekanntlich immer eine Wundertüte – das Gästeteam war also nicht zu unterschätzen. Das erste Drittel begann auf beiden Seiten verhalten. Die Torschüsse waren nicht wirklich gefährlich. Auch der Schuss aufs Tor von Lara Stucki, welcher zum 1:0 in der 16. Minute führte, kullerte eher glücklich über die Linie. Chancen wurden zwar viele kreiert, leider aber nicht verwertet.

SC Brandis Ladies vs Rapperswil-Jona Lakers
SC Brandis Ladies vs Rapperswil-Jona Lakers

Ähnlich kurios wie das 1:0 war das Tor zum 2:0 durch Anouck Hofmann. Sie traf von einem Ort jenseits des Bullypunks – wo es eigentlich gar nichts zu treffen gibt. Die Aktion verlieh dem Heimteam neuen Schwung. Bereits im nächsten Einsatz traf Anouck Hofmann erneut, diesmal (wohl) gewollter als zuvor. Der Abpraller ihres eigenen Schusses fand den Weg an Sonja Novak vorbei, welche die Torhüterin Katja Blaser sowie die Verteidigerinnen entscheidend stören konnte. Im Mitteldrittel wurden auch die einzigen zwei Strafen gegen die Brandis Ladies ausgesprochen. Petra Melicherikova und Janina Habegger wanderten beide für kleine Vergehen auf die Strafbank. Die daraus resultierenden Powerplays für «Rappi» waren aber eher schlecht als recht. Marina Zürcher, Sonja Novak und Timea Messerli beschäftigten ihre Gegnerinnen mit einem offensiven und erfolgreichen forechecking, bei dem sie auch mal zu zweit auf die puckführende Spielerin losgingen. Die Gäste waren zwar bemüht, jedoch nicht wahnsinnig erfolgreich in ihrem Tun.

In der 48. und 59. Minute war es wiederum Lara Stucki, welche erhöhen konnte. Mit dem Tor zum 5:0 vollbrachte sie ihren hattrick und erhöhte auf einen des Meisters würdigen Schlussstand. Trotz der wiederum geringen Effizienz vor dem Tor war es insgesamt ein gelungenes und auch von beiden Seiten faires Spiel. Der Matchpuck ging verdient an Lara Stucki für ihren hattrick. Auch die zwei Torhüterinnen und die Verteidigerinnen (allen voran Selina Hehlen) vermochten in diesem Match zu überzeugen. So hatten sie nebst der guten Leistung auch einen shutout zu feiern.