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Spielbericht EHC Dübendorf – Hockey Huttwil

Vom 3:1 zur 3:4-Niederlage in sieben Minuten

Da spielt Hockey Huttwil mehrheitlich richtig gut, geht gleich zu Beginn des Schlussdrittels mit dem dritten persönlichen Treffer Patrick Meyers mit 3:1 in Führung, um sich innerhalb von sieben Minuten dennoch die Butter vom Brot kratzen zu lassen. Die 3:4-Niederlage in Dübendorf dürfte einer der bittersten der laufenden Saison sein.

EHC Dübendorf - Hockey Huttwil
EHC Dübendorf - Hockey Huttwil

Da spielte Hockey Huttwil wieder einmal richtig gutes Eishockey. Sauber, unspektakulär und schnörkellos. Lohn dafür war eine 3:1-Fühhrung – Patrick Meyer traf zum dritten Mal – gleich zu Beginn des dritten Drittels in Überzahl, um den Sieg oder besser die Punkte dennoch nicht ins trockene bringen zu können. Da spielen die Oberaargauer mindestens fünfzig Minuten ganz anders und eben auch besser, um sich innerhalb von rund sieben Minuten die ganze Butter vom Brot abkratzen zu lassen. Das 2:3 durch Damon Puntus bei Huttwiler Unterzahl mag noch gehen, der 3:3-Ausgleichstreffer durch denselben Dübendorfer dann schon weniger. Das 3:4 rund viereinhalb Minuten später durch Manuel Neff, setzt dem Ganzen ein ganz saures Sahnehäubchen oben drauf. Ein Spiel, das erstens durch die Spielweise und zweitens durch die Torfolge nie hätte verloren gehen dürfen, geht eben doch den Bach runter und hinterlässt beim einen oder anderen bestimmt ein langes Gesicht. Es war so vieles wieder richtig gut. Im mittleren Abschnitt beispielsweise spielten die Oberaargauer eben diese erwähnte Schnörkellosigkeit aus und kamen damit erstens zu mehr Chancen und hielten zweitens die Zürcher von der eigenen defensiven Zone fern. Mit einem sogenannt «dreckigen» Tor, Patrick Meyer überlief alle und würgte die Scheibe über die Linie, gelang der Beutler-Truppe die 2:1-Führung. Für einmal konnte man diese Führung mit in die zweite Pause nehmen, zu Beginn des letzten Drittels wie erwähnt sogar ausbauen. Und trotzdem kehrt Hockey Huttwil ohne Punkte aus Dübendorf heim. Wenn nur diese sieben Minuten zwischen der 43. und 50. Minute nicht gewesen wären. Bitterer verlieren geht kaum mehr. Nur Sport ist eben kein Wunschkonzert.

Nichts verbaut nach dem ersten Drittel
Schlappe neun Sekunden vergingen bis Huttwils Torhüter Tim Zurbuchen erstmals einen Schuss Dübendorfs behändigen musste. Bis zur nächsten Abwehraktion hatte die Uhr etwas mehr als eine Minute auf dem Tacho. Huttwil dagegen brauchte so zwei Minuten, um erstmals im offensiven Drittel in Erscheinung zu treten. Gefährlich wurde es aber vor beiden Torhütern bis anhin nicht. Erst nach rund fünf Minuten entstand richtig Verkehr vor dem Huttwiler Gehäuse, ohne aber einen Schaden zu verursachen. Den «Schaden» in dem Sinne verursachte dann ein paar Minuten später Hockey Huttwil vor dem Gehäuse Remo Trübs. Patrick Meyer schliesslich war es der die Oberaargauer mit 1:0 in Führung brachte. Nun – wie schon so oft in dieser Saison – dauerte die Freude über den Führungstreffer wenig mehr als eine Minute und Kris Schmidli glich die Partie postwendend zum 1:1 aus. Die Partie war auch optisch ziemlich ausgeglichen mit vielleicht etwas mehr Spieleanteilen in der offensiven Zone für die Zürcher. Bei Abschlüssen stand aber vielfach ein Verteidiger, der den Schuss blockte. So auch auf der anderen Seite, als Sandro Hain einen Hammer vom Stapel liess. Es war ein Zeichen, dass Huttwil entschlossener wirkte als noch am Mittwoch gegen Wiki.

Innerhalb von sieben Minuten um den Lohn gebracht
Die Startphase in den mittleren Abschnitt gehörte Hockey Huttwil. Sie schnürten doch ein bisschen die Zürcher in ihrer eigenen Zone ein. Auch defensiv wurde vorwiegend sauber und schnörkellos agiert. Mit dieser Spielweise erhöhte sich automatisch auch die Optik, plötzlich hatten die Blumenstädter mehr vom Spiel als noch im ersten Abschnitt. Und dadurch vermehrten sich auch die Anzahl Chancen. Noch ein Wort zur Passqualität: Die war um Einheiten besser als Mittwoch. Nicht dass schlechte Pässe ausblieben, nein, aber alles war ziemlich anders als noch im letzten Spiel. Anders und besser. Huttwil geriet erst rund neun Minuten vor der zweiten Sirene wieder unter Druck und das nur weil sie mit einem Mann weniger auskommen mussten. Doch auch da liess die Beutler-Truppe kaum etwas zu. Alles wirkte ruhig und abgeklärt. Auch das erste Überzahlspiel für Huttwil sah so aus und brachte die Führung. Ein typisches Powerplay-Tor war es aber nicht, denn Patrick Meyer tankte sich einfach durch die Reihen der Zürcher und würgte die Scheibe zum 2:1 über die Linie. In einer kurz darauffolgenden doppelten Überzahl hätte Huttwil diese Führung aber ausbauen müssen.
Alles war anders und besser darf auch für den Start ins letzte Drittel verwendet werden. In Überzahl – weiterhin schnörkellos und zielstrebig – baut Hockey Huttwil die erarbeite Führung um eine zweite Länge auf 3:1. Zum dritten Mal traf dabei Patrick Meyer. Nach zweieinhalb Minuten schrumpften diese zwei Nasenlänge auf eine herunter, da Dübendorf durch Damon Puntus in Überzahl der Anschlusstreffer zum 2:3 gelang und weitere zweieinhalb Minuten später war die Partie zum Schrecken der Oberaargauer ausgeglichen. Es folgte gar das 3:4 durch Dübendorfs Manuel Neff zehn Minuten vor Schluss. Unglaublich wie Huttwil sich da die Butter vom Brot kratzen liess. Ohne Torhüter und in Überzahl nach Strafe Dübendorfs schaffte Hoxkey Huttwil den Ausgleich auch in den letzten Sekunden des Spiels nicht mehr und sorgt für lange Gesichter.

Telegramm: Dübendorf – Huttwil 4:3 (1:1, 0:1, 3:1)
Kunsteisbahn im Chreis, Dübendorf. – 489 Zuschauer – Schiedsrichter: Schüpbach; Grau / Remund
Torfolge: 9. P.Meyer (Lüdi, Gurtner) 0:1. 10. Schmidli (Puntus, Hebeisen) 1:1. 36. P.Meyer (Seematter/Ausschluss Schmidli) 1:2. 41. P.Meyer (Ruch/Ausschluss Piai) 1:3. 43. Puntus (Widmer, Breiter/Ausschluss M.Minder) 2:3. 46. Puntus (Pozzorini, Breiter) 3:3. 50. Neff 4:3.
Strafen: Dübendorf 5×2 Minuten, plus 2x10Minuten (Piai, Schmidli), plus Spieldauer (Schmidli); Huttwil 2×2 Minuten
Dübendorf: Trüb; Leu, Breiter; Roth, Hebeisen; Piai, Hurter; Stettler; Widmer, Pozzorini, Puntus; Schmidli, Röthlisberger, Pfister; Neff, Schnüriger, Hauser; Fehr.
Huttwil: Zurbuchen; Schütz, Felder; Mosimann, Matter; Seematter, N.Minder; Kunz, Farner; Steiner, Nägeli, M.Meyer; Gurtner, Hain, Trüssel; Ruch, Lüdi, P.Meyer; Born, M.Minder, Messerli.
Bemerkungen:
Dübendorf ohne Zanzi (Thurgau), Hartmeier (GCK Lions), Kreis, Wettstein, Sutter, Derder, Schuhmann (alle verletzt)
Huttwil ohne Lerch, Lanz (beide verletzt), C.Trüssel (Burgdorf), Hofmann (überzählig)

Interview Damon Puntus, Doppeltorschütze EHC Dübendorf

Interview Patrick Meyer, Dreifach Torschütze für Huttwil

Interview Andreas Beutler, Trainer Huttwil

Interview Reto Stirnimann, Trainer Dübendorf

Zur Verfügung gestellt von: Hockey Huttwil
Author: Pascal Müller (Medienverantwortlicher Hockey Huttwil)
Rechte: Hockey Huttwil & MySports
Veröffentlicht: 2 November 2019 von Hockey Huttwil
Originalbeitrag: Hockey Huttwil