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300er- Club Huttwil

Folgend ein kurzer Bericht über die "Vuelta a Colombia" und die "Quatre jours des As en Provence".

Wie Mitte Juli angekündigt, bestritt ich vom 1. bis 13. August mit der Nationalmannschaft die Vuelta a Colombia. Wir waren eine der jüngsten Mannschaften am Start und für uns alle war es die erste Rundfahrt dieser Grösse. Verteilt auf zwölf Etappen galt es, fast 1'800 km und über 20'000 hm zu überwinden. Dementsprechend war unser Hauptziel, die Rundfahrt fertig zu fahren und somit möglichst viel wertvolle Erfahrung im Bezug auf das Verhalten während eines solch langen Rennens zu sammeln.

Nach dem schon der Start mit dem Mannschaftszeitfahren auf über 2000 m.ü.M. alles andere als einfach war, ging es am vierten Tag mit der Bergankunft auf dem Alto Picacho (3500m) richtig los. Und von da an gab es bis zum Ruhetag nach der siebten Etappe keinen einfachen Tag mehr. So war es mal die Hitze, mal die Kälte, die Länge der Etappe oder die Höhe die uns alles abverlangten. Trotzdem schafften wir es alle bis zum Ruhetag und da wir nicht ums Gesamtklassement fuhren, konnten wir uns auch im knapp einstündigen Zeitfahren am Folgetag noch ein wenig erholen. Dies war auch nötig, denn es folgte am nächsten Tag der längste Anstieg, der im Rahmen eines Profirennens bestritten wird, der "Alto des Lettras". Während 80km führt einem die Strasse von 500m auf 3700m, unterbrochen nur von einigen kurzen Zwischenabfahrten. Auch diese letzte Hürde haben wir alle überwunden und wir freuten uns auf die kommenden Tage, denn da war es flach und da wir uns nicht mehr schonen mussten, hatten wir freie Fahrt. Ich selbst suchte meine Chance im Sprint auf der zehnten Etappe, vertat mich allerdings etwas im Timing und war zu früh an der Spitze. So vergab ich leider eine mögliche Topplatzierung, landete aber immerhin noch in den ersten zwanzig, und machte mit meinem langen Sprint den Weg frei für meinen Kollegen Luca Cairoli, welcher den sehr starken 7. Rang belegte.

Nach dreizehn Tagen war es dann geschafft. Das letzte mal über die Ziellinie zu rollen war ein tolles Gefühl. Die ganze Anspannung fiel von einem ab und der Körper wurde mit Endorphinen geflutet. Dabei halfen natürlich auch die unglaublich passionierten kolumbianischen Zuschauer, die uns nicht nur im Ziel der letzten Etappe empfiengen, sondern während der ganzen Rundfahrt am Strassenrand angefeuert haben und zwar in Massen, wie ich sie in Europa noch nie gesehen habe.

Die sportliche Herausforderung, die Landschaft und die Leute. All dies und noch mehr machten diese Rundfahrt zu einer grossartigen Erfahrung und ich konnte nicht nur aus sportlicher Sicht sehr viel mitnehmen.

Knapp eineinhalb Wochen später stand ich dann schon wieder in Frankreich in der Provence im Einsatz. Offensichtlich reichte die Erholungszeit und ich erfreute mich einer sehr guten Form. Auf den fünf Etapen der "Quatre Jours des As en Provence" fuhr ich (inkl. Mannschaftszeitfahren) vier mal in die Top10 und beendete die Rundfahrt auch im Gesamtklassement auf dem 7. Rang, womit ich eines meiner Saisonziele erreichen konnte. Zudem holte ich mir das grüne Trikot für die Sprintwertung.

Am 09. September kommt mit der "Tour du Jura" nun noch das letzte grosse Rennen auf uns zu, bevor sich die Saison dann langsam dem Ende zu neigt.

Viele Grüsse
Dominic