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Liebe Mitglieder des 300er Clubs

Mittlerweile habe ich die zwei Qualiläufe für die Cross-EM hinter mir.
In Regensdorf konnte ich bei nassen und windigen Verhältnissen das Rennen der U23 gewinnen.

Am vergangenen Sonntag startete ich in Tilburg zum zweiten Qualilauf. Das Teilnehmerfeld war nicht zu vergleichen mit jenem in der Schweiz vor zwei Wochen. Von Beginn weg musste ich Vollgas geben. Das Rennen führte über 8,3 km durch tiefen, pflotschigen Sand und durch den Regen tief gewordenen Pinienwald. Nach ca. 6 km hatte ich nicht mehr viel Kraft in den Beinen und musste die beste U23 Läuferin der Schweiz ziehen lassen. Mit meinem unnötigen Sturz in der letzten Runde verlor ich nochmals ein paar Sekunden. Schlussendlich beendete ich das Rennen auf dem 26. Rang bei der Elite (von 42 Teilnehmerinnen) und als Dritte bei den U23.

Heute Abend wurde nun die Selektion bekannt: Ich darf zum vierten Mal in Folge an den Cross-Europameisterschaften teilnehmen. Diese werden am 10. Dezember in Samorin stattfinden. Ich freue mich sehr, zusammen mit 14 weiteren Schweizer LäuferInnen in die Slowakei reisen zu dürfen:-)

Sportliche Grüsse
Flavia

300er- Club Huttwil

Folgend ein kurzer Bericht über die "Vuelta a Colombia" und die "Quatre jours des As en Provence".

Wie Mitte Juli angekündigt, bestritt ich vom 1. bis 13. August mit der Nationalmannschaft die Vuelta a Colombia. Wir waren eine der jüngsten Mannschaften am Start und für uns alle war es die erste Rundfahrt dieser Grösse. Verteilt auf zwölf Etappen galt es, fast 1'800 km und über 20'000 hm zu überwinden. Dementsprechend war unser Hauptziel, die Rundfahrt fertig zu fahren und somit möglichst viel wertvolle Erfahrung im Bezug auf das Verhalten während eines solch langen Rennens zu sammeln.

Nach dem schon der Start mit dem Mannschaftszeitfahren auf über 2000 m.ü.M. alles andere als einfach war, ging es am vierten Tag mit der Bergankunft auf dem Alto Picacho (3500m) richtig los. Und von da an gab es bis zum Ruhetag nach der siebten Etappe keinen einfachen Tag mehr. So war es mal die Hitze, mal die Kälte, die Länge der Etappe oder die Höhe die uns alles abverlangten. Trotzdem schafften wir es alle bis zum Ruhetag und da wir nicht ums Gesamtklassement fuhren, konnten wir uns auch im knapp einstündigen Zeitfahren am Folgetag noch ein wenig erholen. Dies war auch nötig, denn es folgte am nächsten Tag der längste Anstieg, der im Rahmen eines Profirennens bestritten wird, der "Alto des Lettras". Während 80km führt einem die Strasse von 500m auf 3700m, unterbrochen nur von einigen kurzen Zwischenabfahrten. Auch diese letzte Hürde haben wir alle überwunden und wir freuten uns auf die kommenden Tage, denn da war es flach und da wir uns nicht mehr schonen mussten, hatten wir freie Fahrt. Ich selbst suchte meine Chance im Sprint auf der zehnten Etappe, vertat mich allerdings etwas im Timing und war zu früh an der Spitze. So vergab ich leider eine mögliche Topplatzierung, landete aber immerhin noch in den ersten zwanzig, und machte mit meinem langen Sprint den Weg frei für meinen Kollegen Luca Cairoli, welcher den sehr starken 7. Rang belegte.

Nach dreizehn Tagen war es dann geschafft. Das letzte mal über die Ziellinie zu rollen war ein tolles Gefühl. Die ganze Anspannung fiel von einem ab und der Körper wurde mit Endorphinen geflutet. Dabei halfen natürlich auch die unglaublich passionierten kolumbianischen Zuschauer, die uns nicht nur im Ziel der letzten Etappe empfiengen, sondern während der ganzen Rundfahrt am Strassenrand angefeuert haben und zwar in Massen, wie ich sie in Europa noch nie gesehen habe.

Die sportliche Herausforderung, die Landschaft und die Leute. All dies und noch mehr machten diese Rundfahrt zu einer grossartigen Erfahrung und ich konnte nicht nur aus sportlicher Sicht sehr viel mitnehmen.

Knapp eineinhalb Wochen später stand ich dann schon wieder in Frankreich in der Provence im Einsatz. Offensichtlich reichte die Erholungszeit und ich erfreute mich einer sehr guten Form. Auf den fünf Etapen der "Quatre Jours des As en Provence" fuhr ich (inkl. Mannschaftszeitfahren) vier mal in die Top10 und beendete die Rundfahrt auch im Gesamtklassement auf dem 7. Rang, womit ich eines meiner Saisonziele erreichen konnte. Zudem holte ich mir das grüne Trikot für die Sprintwertung.

Am 09. September kommt mit der "Tour du Jura" nun noch das letzte grosse Rennen auf uns zu, bevor sich die Saison dann langsam dem Ende zu neigt.

Viele Grüsse
Dominic

Nach der Schweizermeisterschaft im Bouldern, blieben mir ein paar Wochen um mich auf den World Cup in Vail (Colorado) vorzubereiten. Ich fühlte mich gut und hoffte nun, dass ich auch international meine Form abrufen kann.
Ich freute mich sehr auf den Wettkampf, denn in Vail ist immer eine super Stimmung und das ganze Dorf ist ein Wochenende im Kletterfieber.
Zwei Tage nach der Ankunft ging es dann auch schon los. Ich startete gut in die Qualifikation und konnte den ersten Boulder gleich im ersten Versuch Top klettern.
Als ich dann auch den zweiten Boulder im dritten Anlauf klettern konnte, hatte ich grosse Freude. Denn es war ein sehr steiles Boulderproblem und in den letzten Jahren, hatte ich immer Mühe mit den kräftigeren Sachen. Es war eine Genugtuung und ein Hinweis, dass sich mein spezifisches Training meiner Schwächen auszahlte. Boulder 3 und 5 konnte ich leider nicht klettern, jedoch holte ich mir den 4. auch noch im ersten Versuch. So war ich schon sehr zufrieden dank des zweiten Boulders, doch als ich das Resultat sah, konnte ich es kaum fassen. Ich war im Halbfinale (Top 20)!
Ich war überglücklich und freute mich riesig am nächsten Tag nochmals klettern zu dürfen.

Dank des Jetlags schlief ich früh ein und war früh am Morgen wieder munter. Es passte gut, da ich sonst eher mühe habe am Morgen meine Topleistung abzurufen.
Ich startete als erster, da ich gerade als letzter ins Halbfinale gekommen war.
Wieder fühlte ich mich gut und konnte Alles geben, beim ersten Boulder fiel ich leider 3 Mal beim Zug an den Topgriff hinunter. Ich fand nicht ganz die richtige Position und so blieb mir keine Zeit mehr. Beim zweiten Boulder, konnte ich dann wieder attackieren und befand mich im zweiten Versuch am Top. Boulder 3 und 4 fand ich leider die Lösung nicht oder war evtl. auch schon etwas müde.
Mit dem 14. Platz, konnte ich mein bestes World Cup Resultat erzielen und so war ich sehr zufrieden. Jedoch nerve ich mich noch Heute ab dem ersten Boulder, es hat so wenig gefehlt und hätte ich ihn geklettert, wäre eine Top 10 Rangierung möglich gewesen. Jedoch sehe ich es nun positiv, es hat mir gezeigt was Alles möglich ist.
Eine solche Erleichterung und Motivation habe ich wirklich gebraucht, nach den vergangenen harten Jahren.

Durch mein Top 15 Resultat hatte ich mich für einen weiteren World Cup qualifiziert.
Den World Cup in Navi Mumbai in Indien, zwei Wochen darauf war also mein nächstes Ziel. Am Wochenende zwischen Vail und Mumbai fand noch der Swiss Cup im Vorstiegsklettern statt. Ich war natürlich nun aufs Bouldern fokussiert, startete aber trotzdem. Ich sah den Wettkampf in Ostermundigen als gutes Training und Auflockerung zwischen den wichtigen Terminen. Erstaunlicherweise konnte ich ohne vorher am Seil gewesen zu sein, die erste Qualifikationsroute Top klettern.
Die zweite Route, zeigte dann schon welche Athleten zu den Leadspezialisten gehörten.
Mit dem 7. Rang war ich gerade unter dem Strich für ins Finale und so schaute ich dann gespannt von unten wie Sascha Lehmann mit Abstand den Sieg holte.
Herzliche Gratulation Saschi 😉

Am folgenden Donnerstag befand ich mich dann schon wieder in Zürich am Flughafen.
Für mich war es das erste Mal, dass ich nach Indien reiste. Ich war auf Alles gefasst, da ich schon an zwei Wettkämpfen in China war und daher das Essen aus diesem Teil der Welt schon einwenig kannte. Mein Koffer war voll mit Lebensmittel, man hörte wilde Geschichten von anderen Athleten und ich wollte nichts riskieren und vor dem Wettkampf krank werden. Es war zum Glück nicht ganz so schlimm wie in China und mit dem mitgebrachten Essen, konnten wir uns gut durchschlagen. Die große Hitze und hohe Feuchtigkeit die dort herrscht, konnten wir gut umgehen. Da wir nur drei Tage dort waren, verschoben wir uns meistens nur vom klimatisierten Hotel zum klimatisierten Wettkampfgelände oder in die Einkaufszentren.
Am ersten Tag schlenderten wir etwas durch die Strassen und Läden, jedoch viel bekommt man nicht zu sehen bei so kurzen Aufenthalten. Doch eines wird mir jedes Mal wieder vor Augen geführt wenn ich in solche Länder reise, nämlich wie verd**** gut es uns in der Schweiz geht. Denn dort sieht man Sachen die einem zum Denken anregen!

Doch nun zum zweiten Tag und der Qualifikation.
Meine neue Aufwärmroutine funktionierte auch hier wieder super, ich fühlte mich vom ersten Boulder an 100% bereit. Den ersten Boulder, konnte ich auch gleich im ersten Versuch klettern. Bei Boulder 2 und 4 hatte ich meine Mühe, in beiden musste man an einem schlechten Loch den Schwung abfangen, ich fand bei beiden leider nicht die richtige Lösung. Boulder 3, war wieder ein sehr steiler und kräftiger Boulder. Ich kletterte 3 Mal bis zum Topgriff, rutschte ärgerlicherweise immer im letzten Moment ab. Den letzten Boulder kletterte ich dann im dritten Versuch Top. Ich war nicht ganz zufrieden mit meiner Leistung, denn 3 Tops waren zum greifen nah. Und mit den entsprechenden Versuchen, hätte das gereicht fürs Halbfinale. So beendete ich den Wettkampf auf Rang 29. Vor dem Resultat in Vail, wäre ich sicher mit diesem Rang zufrieden gewesen. Doch nun habe ich erneut gezeigt, dass meine Form stimmt und mit dem Top 30 Resultat gibt es auch wichtige World Cup Punkte für die kommende Europameisterschaft im August.
So bin ich nun richtig motiviert, nochmals richtig hart zu trainieren bis es am 18. August in München weiter geht mit dem letzten Boulderwettkampf der Saison 🙂

Juli 2017 Kevin Heiniger